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Leimfarbe, die jugendliche Großmutter unter den Farben

(Doch, natürlich verwenden wir auch Dispersionsfarben! Oft und gern.In der Wandmalerei geht es oft nicht anders!)

Es gibt ja nicht gerade einen Mangel an Angeboten von Wandfarben. Wie es ja überhaupt und nirgends einen Mangel an Waren und Ideen gibt, wie aus uns Geld zu schöpfen ist, mithilfe von Versprechungen und Trends und schönen Pseudoselbstverständlichkeiten.

Wer wollte nicht "waschfeste" Farben? Namen wie "Alpinaweiß" sind einleuchtend. Englische und französische Farben haben zur Zeit Konjunktur: Sie sind "hochpigmentiert" und (das allerdings ohne jeden Zweifel) wunderschön vermarktet. Selbst ich würde jederzeit damit malen wollen. Das Design spricht einfach an. Allerdings, hauptsächlich spricht das Design der Verpackung und das Ambiente der Showrooms mich an, in denen diese Farben verkauft werden.

Vor nicht allzu langer Zeit (vor 15 Jahren?) waren die Ökofarben der gemeinsame Nenner der jungen Einrichtungsszene. Mit Recht übrigens.

Die Latexfarben war nicht so erfolgreich. Die hat wohl jeder, der diese einmal ausprobiert hat in seinen Räumen, sicher nur einmal probiert. Die entlarvte sich dann von selbst.

Und die Kalkfarbe, na ja, die hatte immer einen schlechten Ruf. Aus guten und aus schlechten Gründen, hier will ich nicht näher darauf eingehen, hier soll das Thema ein Anderes sein!

Was ist mit Kaseinfarbe? Auch wir verwenden diese wunderschönen Wandfarben, die eine große Reihe von Möglichkeiten bieten, sowohl in gestalterischer, als auch in technischer Hinsicht.

Wir haben aber ein großes Privileg, wir dürfen für einen Kundenkreis arbeiten, den wir sehr leicht für die höchsten Qualitätsebenen begeistern können. Und dort, wo immer es technisch machbar ist, verwenden wir am liebsten die Leimfarbe.

Bis in die 60er Jahre war die Leimfarbe für alle Handwerker und Bauherren das Mittel der Wahl. Sie war billig, vom Fachmann leicht zu verarbeiten, hatte eine wunderschöne, tuchmatte Oberfläche und war von wunderschönem Altweiß, ein Weiß, daß nicht durch Zusätze und Aufheller hochgepuscht wurde, sondern durch die natürliche Pigmentierung vorgegeben war.

Aber es gab ein "Aber"!

Zunächst: Was ist denn nun "Leimfarbe"? Was ist das Geheimnis? Wie so oft im Leben, es gibt überhaupt kein Geheimnis. Kreide, Leim, Wasser. Das ist schon alles! Billiger läßt sich überhaupt keine Farbe herstellen. Die Kreide gibt den Farbton, ein Farbeindruck, den wir bei anderen Farben, den Dispersionsfarben, mühsam zu erzeugen suchen. Wir kaufen ein „Off White“ oder das Industrieweiß wird mittels Abtönfarben „gebrochen“. Der Leim wiederum bindet die Farbe zu einer haltbaren und wischfesten Schicht (Lassen Sie sich nichts Anderes erzählen, wenn Leimfarbe nicht wischfest ist, ist sie einfach schlecht gemacht!) und besteht heute aus Zellulose, früher gab es dafür den Knochenleim. Na ja, und das Wasser verdünnt das Ganze.

Nun zum Aber:

Eine Leimfarbschicht läßt sich nur 2-3 mal überstreichen. Danach beginnt die Oberfläche unschön zu werden oder (bei nicht vollständig sachkundigem Auftrag) zu reißen. Die Schichten müssen dann abgewaschen werden, bevor ein neuer Anstrich aufgebracht werden kann. Natürlich wieder mit Leimfarbe.

Und genau dieses "Aber" hat es den anderen Farben, den Dispersionsfarben, den Latexfarben, all den Errungenschaften der 70er Jahre, so leicht gemacht, die Leimfarbe vollständig vom Markt zu fegen. Leimfarbe? Versuchen Sie einmal, Leimfarbe zu kaufen! Da wird nichts draus. Ist nicht mehr zu beschaffen!

Heute aber sind wir langsam ein paar Schritte weiter, wir haben ja gelernt, genauer hinzuschauen: Wie schön wäre es, wenn wir nach jedem 2. oder 3. Renovierungsintervall alle Farben, alle Verschmutzungen, alle Wohn- und Duftmarken von Decke und Wänden vollständig und einfach bis zur reinen Wand herunterwaschen könnten! Heute ist uns klar, was vormals als Vorteil verkauft wurde: "Die Farbe braucht nie wieder herunter gewaschen werden" hat sich, wie in so vielen anderen Bereichen des Lebens, ins Gegenteil verkehrt. Nun erkennen wir, die Farbe KANN nie wieder heruntergewaschen werden auf die reine Substanz der Wände! Wie sehr würden wir uns danach sehnen.

Was hindert uns also daran, ganz einfach zu den Wurzeln zurückzukommen, zu den einfachen und jahrhundertealten Oberflächen?

Die Welt hat sich verändert. Tatsächlich ist es so, um diese wunderschöne Oberfläche, die Königin der Wandflächen sogar (sie merken, ich werde überschwänglich), zu erreichen, braucht es Übung, Können, Routine. Auch muß man diese Farben z.Zt, noch selbst herstellen (bis die Industrie wieder einen Trend bemerkt), und wer kann das schon! Und natürlich, auch das Herunterwaschen der alten Farbschichten nach 10 oder 20 Jahren braucht Zeit und damit Geld.

So ist es auch hier wie mit so vielen Dingen: Was früher einmal die normalste und billigste Sache der Welt war, ist heute ein Luxusgut. Sie brauchen den besten Maler Ihrer Stadt, (in unserem Falle sogar einen Kunstmaler und Dekorationsmaler!), um eine früher so selbstverständliche Sache wie einen Leimfarbanstrich liebevoll und professionell aufzubringen.

Ist die Welt nicht seltsam?

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